- Start: 27.6.2018 0:00
- End: 1.7.2018 0:00
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Werde die Grenze der Fossilindustrie – komm zum Klimacamp Ende Juni in Tschechien!
Die Situation ist kritisch. Das Jahr 2017 war wieder ein Jahr der Klimaextreme, die sich auf der ganzen Welt gezeigt haben. Dürren haben im Sommer Europa getroffen, darunter auch Tschechien. Aufgrund der schweren und langanhaltenden Trockenheit standen die Städte Rom und Barcelona kurz vor der Anordnung von Wasserzuteilungssystemen. Die Westküste der USA und die karibischen Inseln wurden von mehreren schweren Hurrikanen getroffen, die mehrere Menschen das Leben kosteten und ganze Ortschaften und großflächig Infrastruktur zerstörten. Kalifornien hat die schlimmsten Waldbrände seiner Geschichte erlebt. Viele indische Kleinbauern begehen nach schwachen Monsunregen Selbstmord. In Ostafrika herrscht eine schwere Hungersnot, abnehmende Ressourcen fördern hier auch die Entwicklung von Terrorismus. Die Meeresspiegel steigen und das arktische Eis schmilzt schneller als je zuvor. Gleichzeitig leben wir in einer Zeit eines der größten Massenaussterben von Tierarten in der Geschichte.
Experten sind sich einig: Unser Planet wird sich rapide erwärmen und menschliches Handeln ist die Hauptursache dafür. Wenn wir die katastrophale Erwärmung um mehr als 2° Celsius vermeiden wollen, müssen laut Wissenschaftlern min. 80% aller bekannter fossiler Reserven unter der Erde bleiben. Die Fossilindustrie plant aber diese zu fördern und zu verbrennen.
Aus diesen Gründen wächst auf der ganzen Welt die Klimagerechtigkeitsbewegung. Sie stellt sich gegen die aktuelle Situation, in der die größten Umweltverschmutzer an der Ausbeutung der Natur viel Geld verdienen. Die Folgen des dadurch befeuerten Klimawandels treffen aber diejenigen, die am wenigsten dazu beigetragen haben, vor allem Menschen aus dem globalen Süden. Tausende Menschen in der ganzen Welt nehmen an Aktionen zivilen Ungehorsams teil, bei denen sie mit ihren eigenen Körpern Tagebaue, Kohlehäfen oder den Bau von Pipelines blockieren. Mit ihrem gewaltfreien Protest fordern sie ein Ende der Nutzung fossiler Energieträger.
Die Situation in Tschechien zwingt uns zu handeln. Die Regierung unterstützt immer noch die alte Kohlekraftwerksflotte, die einzig den Elektrizitätsexporten ins Ausland dient und große Profite für die Kohlebarone verspricht. Der größte tschechische Energiekonzern ČEZ setzt seine Pläne zur Tagebauerweiterung im Tagebau Bílina in die Tat um. Die rechtlichen Grenzen, die den Kohleabbau einschränkten, wurden durch eine Regierungsentscheidung im Jahr 2015 durchbrochen. Bisher gibt es keine ernstzunehmende Debate über Klimawandel oder eine gerechte Energiewende in Tschechien.
Inspiriert von direkten Aktionen der Klimagerechtigkeitbewegung haben wir uns entschieden, uns erneut dem Abbau und der Verbrennung von Kohle in den Weg zu stellen. Wir wollen auf den Erfolg des letzten Jahr aufbauen, als mehr als 140 Menschen für mehrere Stunden den Betrieb im Tagebau Bílina in der Mostregion stoppten. Werdet Teil der Klimagerechtigkeitbewegung und kommt zum Klimacamp 2018, welches vom 27. Juni bis zum 1. Juli in der Nähe einer der vielen Tagebaue oder Kraftwerke stattfinden wird! Freut euch auf Diskussionen, Workshops und Kulturveranstaltungen. Wir werden auch gemeinsam gegen den Kohleabbau protestieren. 5 Tage lang werden wir zusammen in einem selbstorganisierten, hierarchiefreien Camp nach den Prinzipien der Demokratie und Nachhaltigkeit leben. Wir werden Räume für kreative, mutige und gewaltfreie Aktionen schaffen.
Wir sind die Grenzen der Fossilindustrie. Es ist an der Zeit unsere inneren Grenzen gemeinsam zu überwinden und für eine ökologische und gerechte Zukunft zu kämpfen. Es ist an uns, ob wir die Zerstörung unserer Gesundheit und unseres Planeten zulassen, oder ob wir mit Nachdruck für ein Ende der Verbrennung fossiler Brennstoffe kämpfen!